Archäologisch-topographische Untersuchung von Burgen im Bereich des Großen Lautertals – Teil 2

Im Rahmen der Förderrunde 2017 wurden mittels einer archäologisch-topographischen Untersuchung 11 Burgen innerhalb des Biosphärengebiets Schwäbische Alb im „oberen Bereich“ des Großen Lautertals genauer untersucht und die Ergebnisse in einer schriftlichen Analyse vorgelegt. Im Blickpunkt standen dabei weitreichende Burg-Umlandbeziehungen sowie Fragen zu den Funktionen der Burg. Anhand von Schriftquellen, altem Kartenmaterial sowie archäologischen Methoden wurde das direkte Umland verschiedener Burgen erfasst und vergleichend ausgewertet.

In einem Folgeantrag sollen nun die verbliebenen 6 Burgen im „unteren Bereich“ des Großen Lautertals untersucht werden:

SchülzburgWartstein (+ 1 Anlage auf dem Felsmassiv), St. Ruprecht, Monsberg (2 Anlagen auf d. Sporn) Reichenstein, Neuburg

Besonderes Augenmerk wird - wie in der bereits vorliegenden Untersuchung - wieder auf die Auswertung von sogenannten LiDAR-Scans (Light Detection and Ranging) gelegt, einer modernen Fernerkundungsmethode, die erst seit kurzem innerhalb der Archäologie zum Einsatz kommt und mit deren Hilfe sehr effektiv großflächige Gebiete detailliert auf Relikte und Spuren menschlichen Einwirkens auf die Natur untersucht werden können.

Die Untersuchung soll wieder von dem erfahrenen Burgenforscher Michael Kienzle durchgeführt werden. Als Ergebnis wird eine schriftliche Analyse vorgelegt, die als Ganzes und in kürzeren Auszügen in verschiedenen Medien publiziert werden soll, z.B. im Internetportal „Burgen und Herrschaft“ oder im Münsinger Jahrbuch, das vom Geschichtsverein Münsingen herausgegeben wird.

Insgesamt kann eine solche Untersuchung zu einer Neubetrachtung der vorhandenen Burganlagen führen. Diese lassen sich dadurch ganz neu und umfassender präsentieren und somit auch touristisch besser vermarkten. Konkret können als Ergebnis aus der Untersuchung z.B. der bestehende Burgenwanderweg des Schwäbischen Albvereins inhaltlich aufgewertet werden. Dabei lässt sich auch der Einfluss des Menschen auf die Landschaftsentwicklung sehr gut vermitteln, was zu einer weiteren Sensibilisierung für eine nachhaltige Lebensweise und für die Bewahrung des historisch-kulturellen Erbes führt.

Verein zur Förderung der Archäologie des Mittelalters Schloss Hohentübingen e.V.
Burgsteige 11
72074 Tübingen