Machbarkeitsstudie zur Sanierung eines Gebäudes in Anlehnung an die Earthship-Bauweise

Das Umweltbildungszentrum Listhof ist eines von 18 dezentralen Informationszentren des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Als Kompetenzzentrum u.a. für die Themen Erneuerbare Energien, Stadtökologie und Bildung für nachhaltige Entwicklung besuchten im vergangenen Jahr rund 18.000 Besucherinnen und Besucher die Einrichtung am Stadtrand von Reutlingen. Zudem nahmen knapp 500 Schulklassen an umfangsreichen Bildungs- und erlebnisprogrammen teil.

Aufgrund der stetig steigenden Besucher- und Schulklassenzahlen und aufgrund der ständig wachsenden Ansprüche hinsichtlich Qualität, Abwechslung und Erlebnisfaktor bei den Veranstaltungen sieht sich der Trägerverein derzeit an den Grenzen des Machbaren. Die Räumlichkeiten des Listhofs sind sehr stark ausgelastet, mehrere Gruppen können nicht gleichzeitig betreut werden.

In direkter Nähe zum Haupthaus befindet sich das ehemalige Gebäude eines Gärtnereibetriebs. Die Räumlichkeiten konnten in der Vergangenheit zeitweise von Schulklassen zum Aufenthalt bei Naturbeobachtungen genutzt werden, aufgrund neuer Statikvorgaben ist dies jedoch nun nicht mehr möglich.

Die Idee, die nun auch mit dem Antrag beim Förderprogramm des Biosphärengebiets verbunden ist, sieht die Sanierung und den Umbau des Gebäudes in Anlehnung an die sogenannte Earthship-Bauweise (https://de.wikipedia.org/wiki/Earthship) vor. Beim Bau eines Earthships geht es im Wesentlichen um die Wiederverwendung von Baumaterialien, den Einbau nachwachsender Rohstoffe oder von Zivilisationsabfällen, dem nachhaltigen Umgang mit Brauchwasser und der klimaneutralen Energie- und Wärmegewinnung.

Die Merkmale eines Earthships spiegeln sehr gut die Arbeit und Inhalte des Umweltbildungszentrums Listhofs wieder, denn viele Aspekte werden in den täglichen Bildungsprogrammen aufgegriffen. Die Möglichkeit, beim tatsächlichen Bau des Gebäudes als Schulklasse oder Jugendgruppe zudem mitzuwirken, sei es handwerklich oder im Vorfeld durch das Ansammeln von eigenen Zivilisationsabfällen, verleiht dem Projekt einen äußerst innovativen Charakter. Das Gebäude könnte ein Musterbauvorhaben überregionaler Ausstrahlung für nachhaltiges Bauen, Renovieren und Sanieren im Biosphärengebiet Schwäbische Alb werden.

Beantragt werden die Kosten für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie, die im Wesentlichen architektonische Leistungen, Überlegungen zur Vorgehensweise beim Bau sowie die Einbettung des Bauvorhabens in das Gesamtgelände des Umweltbildungszentrums Listhof zum Inhalt hat. Zudem wird die finanzielle Förderung von Eigenleistungen beantragt.

Sofern ein Bauvorhaben möglich ist, werden andere Fördertöpfe zur finanziellen Umsetzung angefragt.

Trägerverein Umweltbildungszentrum Listhof e. V.
Friedrich-List-Hof 1
72770 Reutlingen