Anschaffung eines fahrbaren Milchtanks - ein Kooperationsprojekt von zwei kleinen landwirtschaftlichen Betrieben

Familie Münch hält auf ihrem im Nebenerwerb geführten Betrieb in Zwiefalten-Hochberg 20 Milchkühe (Fleckvieh), 10 Mastschweine und 30 Hühner. Sie bewirtschaftet eine Fläche von 30 Hektar und jährlich werden ca. 100.000 Liter Milch produziert.

Der Sohn der Familie ist ausgebildeter Landwirt, plant den Betrieb zu übernehmen und ist an der Neuausrichtung des Hofes beteiligt. Im Zuge dessen wurde im August 2017 die Fütterung der Milchkühe von Silage auf Heu umgestellt. Dies geschah in Absprache mit der Hofkäserei Engst in Hayingen-Münzdorf, welche schon seit längerem auf der Suche nach zusätzlicher Heumilch für ihre Käseproduktion war. Die garantierte Abnahme der Heumilch durch die Hofkäserei Engst und der damit verbundene höhere Erlös für die Milch ist Grundlage der Kooperation und ermöglicht eine höhere Wertschöpfung.

Ein fahrbarer Milchtank ist die wesentliche Grundausstattung für diese längerfristig angelegte Zusammenarbeit. Für die Familie Münch ist es eine zukunftsorientierte Investition: die Kooperation der beiden kleinen landwirtschaftlichen Betriebe und die Erschließung der besonderen Vermarktungsschiene bietet die Möglichkeit, die schwierige Marktlage für kleine milchproduzierende sowie kleine milchverarbeitende Betriebe als gemeinsame Chance zu nutzen.

Momentan werden 50% der Milch der Familie Münch in der Hofkäserei Engst zu Käse verarbeitet. Das Ziel ist in den kommenden Jahren, die Lieferung auf 80-100% zu erhöhen. Die Frischmilch muss dabei täglich rund 24 km zu dem Verarbeitungsbetrieb gefahren werden. Hierfür wird ein fahrbarer, lebensmittelechter Tank mit integrierter Kühlung benötigt. Es ist zudem von zentraler Bedeutung, dass die Milch möglichst erschütterungs- und vibrationsarm transportiert wird, um eine optimale Weiterverarbeitung der Milch zu garantieren.

Derzeit wird die Milch mit einem geliehenen Milchtank transportiert, dessen Fassungsvermögen jetzt schon ein begrenzender Faktor ist und der nicht alle Kriterien zur Qualitätssicherung erfüllt. Daher hat sich Familie Münch für eine Maschine aus der Schweiz entschieden, welche diesen Anforderungen, im Gegensatz zu den Angeboten aus Deutschland, gerecht wird.

Voraussetzung für die Förderung ist die Durchführung einer Biodiversitätsberatung. Sollte bei dieser Grünland-Analyse festgestellt werden, dass keine (mind. 15 %) artenreichen Wiesen auf dem Betrieb vorhanden sind, so wird eine Maßnahmenplanung im Rahmen dieser Beratung zur Erreichung dieses Ziels erarbeitet. Diese sind in den kommenden Jahren umzusetzen und die Entwicklung ist der Geschäftsstelle Biosphärengebiet in den folgenden fünf Jahren jährlich mitzuteilen.

Betrieb Walter Münch
Hochberg 29
88529 Zwiefalten-Hochberg