Der Mühlhof der Familie Weibler in Münsingen-Auingen wird seit 2007 nach den Bioland-Richtlinien bewirtschaftet. 2016 ist die Familie Weibler in die Direktvermarktung eingestiegen. Die Förderung der Internetseite, eines Produkt-Flyers und das Design der Produktverpackungen über das Förderprogramm des Biosphärengebiets Schwäbische Alb haben wesentlich zu diesem Schritt beigetragen. Die Vermarktung der hofeigenen Produkte ist inzwischen zu einem soliden Standbein des Betriebs geworden.
Der Öllein ist mittlerweile ein fester und zentraler Bestandteil im Anbau. Die daraus erzeugten Produkte wie Leinsamen, Leinöl, Leinmehl und Leinsamenschrot sind ein Markenzeichen des Mühlhofs. Der Senf zur Herstellung von Senföl kam in den letzten Jahren als weitere Ölsaat im Anbau dazu. Der Anbau von Öllein macht mit rund 10 Hektar flächenmäßig den Hauptanteil aus.
Bei beiden Kulturen, Lein wie Senf, findet von der Saat bis zu Ernte keine Bodenbearbeitung, keine Düngung und kein Einsatz von Pflanzenschutzmitteln statt. Ackerwildkräuter finden hier Lebensraum zum Keimen und Wachsen und ziehen Insekten an. Bodenbrüter können ungestört ihre Nester bauen und die Brut großziehen.
Insgesamt wirtschaftet der Betrieb auf den rund 70 Hektar Ackerflächen extensiv mit einer vielfältigen Fruchtfolge und einem angepassten Maschineneinsatz. Zur Düngung wird nur hofeigener Dünger verwendet.
Für die Qualität des Öls ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Ölsaaten ganzjährig bei relativ gleichbleibender Temperatur gelagert werden. Insbesondere der Lein ist anspruchsvoll und benötigt eine intensive und richtige Lagerpflege. Bei zu warmen und stark schwankenden Temperaturen verändern sich die Inhaltstoffe, was sich negativ auf die Ölqualität auswirkt.
Um die Ölprodukte in bestmöglicher Qualität anbieten zu können und die bisher teils aufwändige Lagerung zu optimieren, möchte der Betrieb 2025 in Lagersilos mit einer (Getreide-)Kühlung investieren.
Der Betrieb kooperiert eng mit der Geschäftsstelle wie auch dem Biosphärenzentrum Biosphärengebiet Schwäbische Alb. In der Regel findet mindestens einmal jährlich eine Veranstaltung zu landwirtschaftlichen Themen oder im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) statt.
Antragsteller: Thomas Weibler, Münsingen-Auingen
Der Beirat hat 2025 über 19 Förderanträge positiv entschieden, die Bewilligungsbescheide dafür stehen noch aus.