Die Mühle Römerstein verarbeitet zu 80 % Bio-Getreide und ist im Biosphärengebiet ein zentrales Glied in der Wertschöpfungskette für die Bündelung, Verarbeitung und Vermarktung von Bio-Getreide sowie Bio-Getreideprodukten.
Das NIR-Messgerät dient zur Schnellbestimmung von Inhaltsstoffen in Getreide und Ölfrüchten und Mehl. NIR ist dabei die Abkürzung für Nahinfrarot. Es untersucht ganze Körner, Ölsaaten und Hülsenfrüchte in weniger als einer Minute auf Feuchtigkeit, Protein- und Aschegehalt und ggf. weitere Inhaltsstoffe.
Die Römersteiner Mühle benötigt das Gerät vornehmlich für Dinkel. Sie ist bekannt für die Verarbeitung und Vermarktung der Dinkel Rotkornsorten. Das sind alten Dinkelsorten, die auf den Feldern durch die rötliche Farbe gut erkennbar sind. Diese eignen sich gut für den extensiven Anbau auf der Schwäbischen Alb, sind jedoch nicht so ertragreich wie neuere Dinkelsorten.
Aufgrund verschiedener Faktoren schwanken jährlich die Inhaltsstoffe und Qualität des Getreides und damit auch der nachfolgenden Produkte wie z.B. Mehl. Diese Qualität korrekt einzustufen ist von zentraler Bedeutung für die bestmögliche Verwendung des Getreides bzw. des Mehls.
Bisher erfolgte die Qualitätsprüfung in der Mühle Römerstein über eine Sichtkontrolle. In den letzten Jahren gab es allerdings von Kunden bezüglich der Qualität Reklamationen und Getreideprodukte mussten zurückgenommen werden. Um Lieferbeziehungen nicht zu gefährden und wirtschaftliches Risiko zu vermeiden, wurde 2024 ein NIR Messgerät ausgeliehen und mit Erfolg getestet. Das Gerät soll zur sicheren Qualitätseinstufung gekauft und dauerhaft zum Einsatz kommen.
Rund 35 Bio-Landwirte liefern ihr Getreide gesamt oder teilweise an die Mühlengenossenschaft. Der weit überwiegende Teil der Betriebe gehört dem Bioverband Bioland an. Seit zwei Jahren sind bei Bioland Biodiversitätsmaßnahmen ein Pflichtbestandteil. Viele der Maßnahmen sind Teil der BSG-Erzeugungskriterien. Damit tragen diese Betriebe nachweislich zum Erhalt und Förderung der Artenvielfalt im Biosphärengebiet bei. Zudem bauen vielen dieser Landwirte Bio-Linsen (Alb-Leisa) und weitere Sonderkulturen an, diese Äcker sind ein Hotspot für Ackerwildkräuter und Insekten.
Antragsteller: Mühlengenossenschaft Römerstein e.G., Römerstein
Der Beirat hat 2025 über 19 Förderanträge positiv entschieden, die Bewilligungsbescheide dafür stehen noch aus.