Burgen und Burgstellen am Nordrand des Biosphärengebiets

Die Burgendichte im Biosphärengebiet Schwäbische Alb ist außerordentlich groß. Burgen und Burgstellen sind ein wichtiges touristisches Alleinstellungsmerkmal, von großer Bedeutung für das historisch-kulturelle Erbe der Region sowie für die ursprüngliche Entwicklung der schützenswerten Kultur-landschaft des Biosphärengebiets.

Das Kreisarchiv des Landkreises Esslingen möchte die Burgstellen des Biosphärengebiets im Esslinger Bereich in ihrer Gesamtheit archäologisch-topographisch vermessen lassen. Nicht nur die Burgstelle an sich, sondern auch die umgebenden Landschaftsveränderungen durch die Bewirtschaftung der umliegenden Areale sollen erfasst werden. Dies ist ein neuer Ansatz, der auch Auskunft über die Auswirkungen der Burgstellen auf die Entstehung der Kulturlandschaft geben wird. Das Ergebnis des Projektes sind anschauliche, digitale Geländemodelle, die auch für drehbare, dreidimensionale Rekonstruktionen der Burgen und der umgebenden Kulturlandschaft dienen können. Verwendet werden die Ergebnisse für folgende Bereiche:

  • Bildung für nachhaltige Entwicklung: Einfluss des Menschen auf die Landschaftsentwicklung, Vermittlung dieser Erkenntnisse anhand von Modellen direkt vor Ort, Sensibilisierung der Besucher für eine nachhaltige Lebensweise
  • Nachhaltiger Tourismus: Verwendung der Ergebnisse zur Veranschaulichung der Burgstellen und der umgebenden Kulturlandschaft für Burgenführer, Schautafeln, Landschaftsführungen, etc.
  • Denkmalschutz: Verbesserte Planungsgrundlagen zum Erhalt und Sicherung der Burgstellen
  • Naturschutz: Verbesserte Planungsgrundlagen für Naturschutzmaßnahmen. Die Burgen liegen in Landschafts- und Naturschutzgebieten. Erarbeitung von Grundlagen für eine eventuelle Wiederherstellung einer mittelalterlichen Kulturlandschaft rund um die Burgstellen

Bis 2010 sollen 7 Burgen vermessen werden. Im Jahr 2008 sollen die Burg Sperberseck und Sulzburg auf der Gemarkung der Gemeinde Lenningen untersucht werden. Die Burg Limburg (Weilheim/Teck) und Lichteneck (Hepsisau) wurden in den vergangenen Jahren vermessen. Hier liegen bereits eindrucksvolle Ergebnisse bereits vor.

Eines - auch aufgrund seines neuen Ansatzes - sehr interessantes, interdisziplinäres Projekt an der Schnittstelle Natur- und Denkmalschutz, Bildung und nachhaltiger Tourismusentwicklung. Der Landkreis Esslingen übernimmt einen Teil der Finanzierung.

Landkreis Esslingen
Pulverwiesen 11
73726 Esslingen