Errichtung eines Weidezauns zur naturnahen Beweidung und Erzeugung von Weiderindfleisch

Die Milchviehhaltung ist Schwerpunkt auf dem Betrieb der Werner GbR in Römerstein-Strohweiler. Hinzu kam in den letzten Jahren die „Solidarische Landwirtschaft“ (Solawi), an der aktuell 50 Haushalte beteiligt sind. Zudem wird „Schule auf dem Bauernhof“ (Lernort Bauernhof) angeboten und Menschen mit besonderen Bedürfnissen wird die Möglichkeit gegeben ihre Fähigkeiten einzubringen. Peter Werner koordiniert das Projekt „Blühende Alb“ und sät dazu ein- und mehrjährige Blühstreifen an seinen Feldern an.

Ab 2022 hat der Betrieb die Möglichkeit, eine Weide mit 6,5 ha bei Bad Urach zu pachten und (Jung-) Rinder darauf zu halten, um Weiderindfleisch zu erzeugen. Es bedarf allerdings eines neuen Zaunes, da der jetzige Weidezaun alt und mit Blick auf die naheliegende Bundesstraße eine Gefahr für Tier und Mensch ist.

Die Weide ist aufgrund des dort vorkommenden natürlichen Bachlaufs quer über die Fläche, buschiger Strukturen mit Heckenrosen, Brombeeren sowie Disteln, Hecken und dem Waldrand naturschutzfachlich sehr interessant. Allerdings ist der untere Bereich der Weide kaum mehr als Grünland zu erkennen, da das Wasser des Bachs nicht genügend abfließen kann und die Fläche vom bisherigen Pächter ganzjährig beweidet wurde. Dem Eigentümer der Fläche ist es daher ein zentrales Anliegen, dass dieser Bereich wieder instandgesetzt wird.

Im Nachgang eines Vororttermins mit der zuständigen unteren Naturschutzbehörde Reutlingen Ende 2021 wurde ein gemeinsames Vorgehen von Landwirtschaft und Naturschutz vereinbart:

  • Der natürliche Bachlauf im oberen Bereich der Weide ist zu erhalten und von der Beweidung auszunehmen. Im unteren Bereich hingegen kann der Wasserabfluss instandgesetzt werden.
  • Die Fläche wird nur während der Vegetationszeit beweidet, der GV-Besatz liegt unter 1 GV/ha.
  • Die Rinder dürfen nicht zugefüttert werden. Außer dem Dung der Weidetiere dürfen weder eine weitere Düngung erfolgen noch Pflanzenschutzmittel ausgebracht werden.
  • Abgängige Streuobstbäume werden nachgepflanzt.
  • Vorgesehen sind eine jährliche Weidebegehung und ein Monitoring über mindestens 3 Jahre.

Projekte zu „Wilden Weiden“ sind in aller Munde, weil die Natur, die Tiere und auch der Mensch davon maßgeblich profitieren. Das Projekt bietet im Biosphärengebiet die Chance, dieses Miteinander nachhaltig in einem ersten kleineren Maßstab zu begleiten und zukunftsfähig mit zu gestalten.

Die Kosten für Eigenleistungen und Maschinen sind noch nicht plausibilisiert.

 

Antragsteller: Werner GbR, Römerstein-Strohweiler