Konzept zur Habitatverbesserung der Kreuzotter im NSG Schopflocher Moor und im Oberen Filstal

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war die Kreuzotter (Vipera berus) auf der Schwäbischen Alb vom Riesrand bis auf die Südwestalb verbreitet. Heute sind nur noch einzelne isolierte Fundmeldungen bekannt. Die beiden aktuell bekannten Kreuzotter-Vorkommen im Naturschutzgebiet Schopflocher Moor und im Oberen Filstal im Bereich Wiesensteig sind nach derzeitigem Kenntnisstand die einzigen Vorkommen auf der Mittleren Schwäbischen Alb. Die Art ist in der Roten Liste Baden-Württembergs als „stark gefährdet“ (RL BW 2) eingestuft.

Ziel des Projekts ist die langfristige Sicherung und Stärkung der Populationen der Kreuzotter im Naturschutzgebiet Schopflocher Moor und im Oberen Filstal. Hierzu wird zunächst eine systematische Kartierung der Art und ihrer Lebensräume durchgeführt und auf dieser Grundlage ein Schutz- und Entwicklungskonzept abgeleitet.

Die Kreuzotter bevorzugt Lebensräume mit starker Tag-Nacht-Temperaturschwankung und hoher Luftfeuchtigkeit. Besiedelt werden bei uns Moore, Heiden, feuchte Niederungen sowie niederwuchsreiche Waldschneisen und Waldränder. Geeignete Naturschutzmaßnahmen sind die Förderung von Grünlandbrachen feuchter und nasser Standorte, die Wiederherstellung oder Neuanlage von Lesesteinhaufen oder die Entwicklung lichter Waldränder. Die Bearbeitung beider Untersuchungsgebiete ist erforderlich, da mittelfristig nur durch einen Verbund beider Vorkommen der Erhalt der Population möglich sein wird.

Das Projekt wird mit erhöhtem Fördersatz gefördert. Es handelt sich um eine besonders naturschutzwichtige Maßnahme, da es dem Schutzzweck des Naturschutzgebiets Schopflocher Moor und dem gesetzlichen Biotopverbund dient.

Naturschutzzentrum Schopflocher Alb
Vogelloch 1
73252 Lenningen-Schopfloch