Die Schäferei Stotz in Münsingen hält ca. 2.400 Mutterschafe und bewirtschaftet rund 990 Hektar Grünland, darunter zahlreiche geschützte Magerwiesen und Magerrasen auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen. Zur Heufuttergewinnung müssen ca. 250 Hektar Grünland zur Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere gemäht werden, sodass auf vielen Flächen die Mähtod-Gefahr insbesondere für Rehkitze akut gegeben ist.
Die Vermeidung des Mähtods durch entsprechende Drohnenbefliegungen im Vorfeld ist für große Grünlandbetriebe kaum leistbar, da für jede Fläche ein hoher Abstimmungsbedarf mit jedem Jagdpächter, die 250 Hektar verteilen sich auf 15 Jagdreviere, sowie den ehrenamtlichen Drohnenbefliegern erforderlich ist. Zudem ist eine Befliegung nur in den frühen Morgenstunden aufgrund der Wärmebildkamera möglich, was den Abstimmungsbedarf zusätzlich erhöht.
Das von der Firma Pöttinger entwickelte System SENSOSAFE ist ein automatisiertes, sensorbasiertes Assistenzsystem zur Wildtiererkennung im Grünland, welches am Mähwerk montiert wird und den Mähtod entsprechend automatisiert verhindern kann. Aufwendige Drohnenbefliegungen und Rehkitz-Bergungen durch die Jägerschaft sind dann nicht mehr notwendig.
Das Gerät soll im Rahmen eines Pilotprojektes auf seine Praxistauglichkeit für größere Grünlandbetriebe unter den spezifischen Bedingungen der Schwäbischen Alb getestet werden. Dazu soll ein begleitendes Monitoring stattfinden, bei dem u.a. der Erkennungserfolg im Direktvergleich zu Drohnenbefliegungen ermittelt werden soll. Zudem sollen Schwierigkeiten und Chancen bei der Anwendungspraxis über einen Zeitraum von drei Jahren aufgezeigt werden. Die Monitoring-Ergebnisse werden anschließend in einem Bericht festgehalten, breit gestreut und im Rahmen von Öffentlichkeitsveranstaltungen den Landwirtinnen und Landwirten sowie den Jägerinnen und Jägern der Region präsentiert.
Antragsteller: Schäferei Stotz GbR, Münsingen
Der Beirat hat 2025 über 19 Förderanträge positiv entschieden, die Bewilligungsbescheide dafür stehen noch aus.