Errichtung von Weidezäunen zur naturnahen Beweidung mit Jungrindern

Der landwirtschaftliche Betrieb der Holzschuh GbR in Schelklingen-Hausen ob Urspring wird seit 1990 nach den Bioland Richtlinien bewirtschaftet.

Der Schwerpunkt des Bio-Betriebs liegt in der Milchviehhaltung und dem Anbau von extensiven Ackerkulturen wie z. B. Oberkulmer Rotkorn Dinkel, Alb-Leisa, Buchweizen und Hirse. Die GbR ist ein aktives Mitglied der Erzeugergemeinschaft Lauteracher-Alb-Feldfrüchte und dem Kulturpflanzen Alb e.V.

Der Betrieb hat schon früh die Grünlandflächen um die Hofstelle für die Milchkühe als Weidefläche eingerichtet. Zunehmend wurden auch das Jungvieh und die Kälber in die Weidewirtschaft einbezogen. Die an den Hof angrenzenden Flächen reichten dafür jedoch nicht mehr aus, weshalb auch weiter weg vom Hof gelegene Grünlandflächen in die Weidewirtschaft mit einbezogen wurden.

Bei der Weidehaltung wird der Aspekt „sichere Einzäunung“ immer wichtiger. Dies umso mehr, da die Rinder über mind. 3 - 4 Monate permanent auf der Weide sind und das Thema Wolf unaufhaltsam näher rückt. Tiere, die in Panik ausbrechen, können zu einer großen Gefahr werden beziehungsweise sich selbst in Gefahr bringen.

Die Weidewirtschaft ist aus naturschutzfachlicher Sicht besonders dann sehr wertvoll, wenn Tiere nicht mit Medikamenten gegen Endoparasiten behandelt werden müssen. Der unbelastete Dung in der Landschaft ist somit uneingeschränkt für die Tierwelt verwertbar und leistet folglich einen wichtigen Beitrag in der Nahrungskette. Die Holzschuh GbR kann, aufgrund der guten Tiergesundheit, seit vielen Jahren auf Medikamente gegen Endoparasiten verzichten und hat damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Ebenfalls hervorzuheben ist, dass auf den Flächen keine Nachpflege erfolgt, so dass die Weidestrukturen durch selektiven Biss und Fraß der Rinder besonders gut ausgeprägt sind.

Um diese Weidewirtschaft für alle Tiere gewährleisten zu können, bedarf es einer grundlegenden Erneuerung der veralteten Zäune. Es werden daher drei hofferne Weiden (wolfs-)sicher eingezäunt. Insgesamt wurden 22 Hektar extensive Weiden eingerichtet.

Immer mehr Untersuchungen haben in den letzten Jahren gezeigt, dass die Weidewirtschaft einen besonderen Beitrag zum Erhalt und Förderung der Artenvielfalt erbringt. In den letzten Jahrzehnten ist diese tierfreundliche Haltungsform jedoch stark zurückgegangen, zum Leid der Nutztiere sowie den wildlebenden Tier- und Insektenarten. In besonderer Weise bereichern und fördern die Weidetiere unsere Kulturlandschaft und wirken nicht nur belebend auf die Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch auf das Landschaftsbild und uns Menschen.

Antragsteller: Holzschuh GbR, Schelklingen-Hausen ob Urspring