Mehrere Parlamentsabgeordnete stehen im Kreis

Überfraktioneller Parlamentskreis Biosphärenreservate im Bundestag neu gegründet

Michael Donth zum Vorsitzenden gewählt

Der 2020 erstmals im Deutschen Bundestag gegründete überfraktionelle Parlamentskreis Biosphärenreservate hat sich am Donnerstag für die aktuelle Legislaturperiode neu konstituiert. Eingeladen wurden durch den Mitbegründer aus der letzten Legislaturperiode, Michael Donth, fast 90 Bundestagsabgeordnete aus ganz Deutschland, in deren Wahlkreise Teile eines UNESCO-Biosphärenreservates liegen. An der konstituierenden Sitzung nahmen neben knapp zwanzig Abgeordneten unter anderem auch die Präsidentin der deutschen UNESCO-Kommission Prof. Dr. Maria Böhmer sowie zwanzig Leiterinnen und Leiter von UNESCO-Biosphärengebieten teil.

„Dieser Parlamentskreis Biosphärenreservate im Deutschen Bundestag ist bisher der einzige Parlamentskreis für Biosphärenreservate in den UNESCO-Ländern“, hob die Präsidentin der deutschen UNESCO-Kommission in ihrem Grußwort die „Pionierleistung“ und damit weltweite Einzigartigkeit des deutschen Parlamentskreises hervor. Frau Böhmer betonte dabei auch, dass die Initiative für UNESCO-Biosphärenreservate vor 50 Jahren von Deutschland, von der deutschen UNESCO-Kommission ausging. Neben dieser „Kontinuität“ zeichneten die UNESCO-Biosphärenreservate aber auch „Aufbruch“, das „Visionäre an dieser Idee“ aus. „Es ist keine Selbstverständlichkeit, die Menschen für diese nachhaltige Entwicklung zu gewinnen“, unterstrich Böhmer die wichtige Arbeit der UNESCO-Biosphärenreservate als „Impulsgeber für nachhaltige Entwicklung nicht nur in ihrer Region, sondern auch darüber hinaus“ – diese Gebiete könnten „zeigen, wie es gelingen kann, die Agenda 2030 umzusetzen“ und sie seien drittens „einzigartige Lernorte“, zum Beispiel für die Themen „Bekämpfung des Klimawandels und nachhaltige Entwicklung“.

Bei der Wahl des Vorstandes des Parlamentskreises wurde der Initiator des neuen Parlamentskreises, der Reutlinger Tourismus- und Verkehrspolitiker Michael Donth (CDU) zum Vorsitzenden gewählt. Zu seinen Stellvertretern wählte der Parlamentskreis den saarländischen Wirtschafts- und Rechtspolitiker Esra Limbacher (SPD) sowie den Lörracher Landwirtschafts- und Entwicklungspolitiker Dr. Christoph Hoffmann (FDP).

Donth, der selbst das Biosphärengebiet Schwäbische Alb in seinem Wahlkreis hat und zu dessen Mitbegründern gehört, betonte nach seiner Wahl das Ziel des überfraktionellen Parlamentskreises in Richtung der per Videokonferenz zugeschalteten Biosphärenreservatsleiter: „Wir wollen als Parlamentarier die Besonderheiten, den Wert und den Schatz der UNESCO-Biosphärenreservate mehr ins Bewusstsein des Bundestages rücken. Auch wollen wir als Ansprechpartner und Vermittler für die Vertreter dieser Gebiete agieren und ihnen parlamentarische Ansprechpartner sein.“

Hintergrund:

Die weltweit knapp 730 UNESCO-Biosphärenreservate (16 davon in Deutschland) sind Modellregionen mit hoher Aufenthalts- und Lebensqualität, in denen ökonomische und touristische Interessen mit ökologischen in Einklang gebracht und innovativ fortentwickelt werden. Die Aufnahme dieser Kulturlandschaften in die UNESCO-Liste als internationalem Qualitätslabel erfolgt auf Antrag nach Erfüllung verbindlicher Kriterien.