Entwicklung einer biodiversitätsfreundlichen Landwirtschaft im Biosphärengebiet Schwäbische Alb
Zu den bedeutendsten Herausforderungen unserer Zeit zählen die Erhaltung der Biodiversität, die Bewahrung der Bodenfruchtbarkeit und die Verbesserung des Pflanzenschutzes. Der Weite-Reihe-Getreideanbau mit blühender Untersaat ist eine Methode, die den Anbau von Getreide mit der Förderung der Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit verbindet. Für dieses Projekt, durchgeführt von der Geschäftsstelle, der Bio-Musterregion Biosphärengebiet Schwäbische Alb, dem Kulturpflanzen-Alb e.V. und vier Bio-Landwirten aus der Region, wird Getreide mit einem Reihenabstand von mindestens 25 cm angebaut. Dieser Abstand ist notwendig, damit sich die Untersaat gut etablieren kann und somit Lebensräume und Nahrungsquelle für eine Vielzahl von Insekten, Feldvögeln und anderen Wirbeltieren geschaffen werden.
Nach Abstimmung mit allen Projektbeteiligten haben wir Ende 2024 entschieden, das Projekt „Blühende Untersaat in Weite-Reihe-Getreide auf ökologisch wirtschaftenden Betrieben im Biosphärengebiet Schwäbische Alb“ nicht fortzuführen.
Wesentliche Ergebnisse:
Auf einer erst vor kurzem auf ökologische Landwirtschaft umgestellten Fläche konnte die Weite Reihe mit blühender Untersaat sehr gut etabliert werden und deutliche Effekte für die Artenvielfalt erzielt werden.
Jedoch gerade im ökologischen Ackerbau, vor allem bei schon längerer Umstellung auf Bio-Anbau, kann es Flächen mit hohem Potenzial an Ackerwildkräutern geben, auf denen eine Untersaat überflüssig ist. Bei weiten Reihen mit Verzicht auf die mechanische Unkrautregulierung ist für die Biodiversität vielleicht ein vergleichbares Ergebnis zu erwarten. Im Projekt kamen dabei auf einer entsprechenden Fläche seltene Ackerwildkräuter wie z.B. Adonisröschen und Ackerhahnenfuß zum Vorschein.
Die Einsaat einer Untersaat hat auf diesen Betrieben nur bedingt das Blühangebot erhöht. Zudem ist die Gefahr der Verunkrautung hoch, was sich auf die Ernte und auch auf den Ertrag negativ ausgewirkt.
Das Ausfallrisiko der Blühuntersaat auf der Alb, bei mehrmonatiger Trockenheit (Frühjahrs-Ansaat 2023) und auch durch Frosteinwirkung (Herbstaussaat 2023) waren beträchtlich. Man kann davon ausgehen, dass es diese Schwankungen aufgrund der klimatischen Veränderungen auch zukünftig geben wird.
Den Projektverlauf und die Ergebnisse der einzelnen Jahre können Sie dem zweiteiligen Abschlussbericht entnehmen:
- Teil I Endbericht_Untersaaten_Öko-Weite-Reihe-Getreide_IFAB
- Teil II Endbericht_Ackerbauliche Erkenntnisse_W.Heilig
Ein Projekt von:
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