Rotmilan auf Ast sitzend
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Ton aus
Rotmilan © Dietmar Nill
Sound © Günter Tembrock – Tierstimmenarchiv des Museums für Naturkunde Berlin

Rotmilan

Artentyp

Vogel

Lebensraum

Offenland

Bestandssituation

nicht gefährdet

Beschreibung

Mit einer Größe von 65 cm und einer Flügelspannweite von bis zu 1,80 m ist der Rotmilan (Milvus milvus) einer der größten heimischen Greifvögel. Gut erkennbar an seinem gegabelten Schwanz und seinem rotbraunen Gefieder, kreist er oft majestätisch über Wiesen und Felder.
 

Lebensraum

Der Rotmilan braucht eine abwechslungsreiche, offene Kulturlandschaft, wie sie auf der Schwäbischen Alb dank der kleinräumigen Agrarstruktur noch häufig zu finden sind. Hier findet er ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Die alten Buchenwälder schätzt er als Brutgebiete.
 

Rotmilan im Schnee

Rotmilan © Dietmar Nill
 

Lebensweise

Das Beutespektrum des Rotmilans ist breit: sie ernähren sich von Mäusen, Feldhamstern, Maulwürfen, kleineren Vögeln, Fischen, Amphibien, Würmern und Aas. Sie jagen im Suchflug. Oft sieht man sie über frisch gemähten Wiesen oder abgeernteten Feldern kreisen. Viele Rotmilane ziehen im Winter nach Spanien, Portugal oder Südfrankreich, einige überwintern aber auch in Deutschland. Rotmilan-Paare sind sich in der Regel über Jahre treu. Auch wenn sie den Winter nicht gemeinsam verbracht haben, treffen sie sich am Ende des Winters im Revier wieder. Auffällig ist, dass der Horst häufig auch mit Abfällen wie Folien oder Plastiktüten ausgepolstert wird.
 

Verbreitung und Vorkommen im Biosphärengebiet

Der Verbreitungsschwerpunkt des in Zentral-, West- und Südwesteuropa verbreiteten Rotmilan liegt in Deutschland, über 50% des globalen Bestands ist hier verbreitet. Innerhalb Deutschlands treten hohe Rotmilandichten in Mittel- und Ostdeutschland und auf der Schwäbischen Alb auf. Im Biosphärengebiet brüten etwa 100 Paare.
 

Gefährdung

Durch großflächige, ausgeräumte Landschaften und den Einsatz von Giften gegen Nagetiere geht das Nahrungsangebot für Rotmilane in vielen Gegenden zurück. Auch Windräder stellen eine Gefahr dar. Die Bestandszahlen gehen deutschlandweit immer weiter zurück. Seit 2002 steht der Rotmilan auf der Vorwarnliste der Roten Liste Deutschlands, in Baden-Württemberg ist die Art ungefährdet.
 

Rotmilan

Rotmilan © Dietmar Nill
 

Maßnahmen

Die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets fördert eine nachhaltig orientierte Landwirtschaft, die einen Beitrag zum Erhalt der kleinräumig strukturierten Kulturlandschaft, dem Lebensraum des Rotmilans, leistet. Beispielsweise werden durch die Regionalmarke „albgemacht“ Produkte vermarktet, die unter Einhaltung von Naturschutzleistungen erzeugt werden.. Auch über dem Förderprogramm des Biosphärengebiets werden nachhaltig ausgerichtete Betriebe auf vielfältige Weise gefördert. Im Zusammenhang mit der Ausweisung von Vorranggebieten für die Windenergie wurden im Auftrag der Geschäftsstelle im Biosphärengebiet windkraftsensible Vogelarten, darunter auch der Rotmilan, kartiert und an 10 Standorten der saisonale Vogelzug untersucht. Im Rahmen eines jährlichen ehrenamtlichen Horstbaum-Monitorings werden u.a. Rotmilanhorste in Teilbereichen des Biosphärengebietes auf Belegung kontrolliert.

Artensteckbrief barrierefrei Rotmilan PDF, 367.8 KB

Herausgeber

Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb
Referat 58 - Regierungspräsidium Tübingen
UNESCO-Biosphärenreservat
Biosphärenallee 2 - 4
D-72525 Münsingen-Auingen

Tel. 07381 932938-0
Fax 07381 932938-15
E-Mail biosphaerengebiet@rpt.bwl.de
www.biosphaerengebiet-alb.de

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