Schwarzer Apollofalter

Schwarzer Apollofalter

Durchführung weiterer Landschaftspflegemaßnahmen um eines der letzten Vorkommen des Schwarzen Apollofalters zu fördern.

Im Mühltal zwischen Münsingen und Schelklingen hat der Schwarze Apollofalter eines seiner letzten Vorkommen in Baden-Württemberg. In den letzten Jahren wurden dort an verschiedenen Stellen Landschaftspflegemaßnahmen durchgeführt, um die vom Aussterben bedrohte Art zu fördern. Von 10. bis 14. Oktober 2022 wird eine weitere Maßnahme umgesetzt, für die eine Vollsperrung der K 7410 erforderlich ist.

 

Das Mühltal mit seinen Seitentälern südlich von Münsingen-Magolsheim im von der UNESCO zertifizierten Biosphärengebiet Schwäbische Alb weist eine ganz besondere Rarität auf: der ehemals auf der Schwäbischen Alb weit verbreitete Schwarze Apollofalter hat hier – neben einem weiteren Vorkommen im Oberen Donautal – eines der letzten Refugien in Baden-Württemberg. Inzwischen ist die Art auf der Roten Liste des Landes als vom Aussterben bedroht und auf der Bundesebene als stark gefährdet eingestuft.

 

Um die Art zu fördern werden seit 2015 im Mühltal Pflegemaßnahmen in geeigneten Waldbestände durchgeführt. Der sehr wählerische Falter legt seine Eier ausschließlich am Hohlen Lerchensporn, der Nahrungspflanze der Raupen, ab. Experten haben festgestellt, dass dabei gut besonnte Pflanzen bevorzugt werden. Daher sind Auflichtungen in Waldbereichen mit großen Vorkommen des Hohlen Lerchensporn die entscheidende Maßnahme, um den Schmetterling zu erhalten. Dass dies gelingen kann zeigt die Entwicklung auf der ersten Maßnahmenfläche bei Springen. Hier hat sich die Population von zwei nachgewiesenen Faltern im Jahr 2015 auf 153 im Jahr 2021 vervielfacht. Auch weitere Maßnahmenflächen wurden inzwischen besiedelt. Untersuchungen zeigen, dass von den Maßnahmen nicht nur der Schwarze Apollofalter sondern auch weitere gefährdete Arten lichter Wälder wie der Blauschwarze Eisvogel oder der Silberfleck-Perlmutterfalter profitieren.

 

Es wird nun eine weitere Maßnahme durchgeführt, für die die Kreisstraße
K 7410 vom 10. bis 14. Oktober 2022 zwischen Münsingen-Magolsheim und Schelklingen-Gundershofen gesperrt werden muss.

 

Hintergrundinformationen:

Die Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb hat 2014 Experten mit der Untersuchung des Vorkommens des Schwarzen Apollofalters im Mühltal und der Suche nach potenziell geeigneten Maßnahmenflächen beauftragt. Auf dieser Grundlage wurden inzwischen in enger Zusammenarbeit mit der Forst- und Naturschutzverwaltung des Landkreises Reutlingen und des Alb-Donau-Kreises Maßnahmen im Kommunalwald der Städte Münsingen und Schelklingen sowie im Forstbezirk Ulmer Alb des Staatsforsts umgesetzt.

 

Weitere Informationen sind auf der Internetseite des Biosphärengebiets unter

Artenschutzmaßnahmen Schwarzer Apollofalter - Biosphärengebiet Schwäbische Alb (biosphaerengebiet-alb.de) zu finden.

 

Bildunterschriften:

Eine Besonderheit des von der UNESCO ausgezeichneten Biosphärengebiets: der vom Aussterben bedrohte Schwarzer Apollofalter, Foto: Gabriel Hermann.

 

Hinweis für die Redaktionen:

Für Fragen zu dieser Pressemitteilung stehen Ihnen Herr Roland Heidelberg von der Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb, Telefon 07381/932938-14, Frau Katrin Rochner, Pressesprecherin, Regierungspräsidium Tübingen, Telefon 07071/757-3131, gerne zur Verfü