Zuschauer bei einem Vortrag zum Thema Schäferei

Naturschutzorientierte Strukturanalyse der Schäferei im Biosphärengebiet und Erstpflege von Wacholderheiden

Die Wander- und Hüteschäferei hat im Biosphärengebiet Schwäbische Alb eine jahrhundertelange Tradition. Durch diese Landnutzungsform sind die charakteristischen Wacholderheiden und Kalkmagerrasen entstanden. Aufgrund der sehr hohen Artenvielfalt und dem Vorkommen von zahlreichen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten sind sie aus naturschutzfachlicher Sicht einer der bedeutendsten Lebensräume im Biosphärengebiet. Bis heute ist die Beweidung mit Schafen die effizienteste Form der Landnutzung, um diese Lebensräume langfristig zu erhalten. Die Schäfereibetriebe stehen dabei vor immer neuen Herausforderungen. Die Schäfer*innen, die Landnutzer und die Kommunen, welche in der Regel die Flächeneigentümer sind, sollten diese Herausforderungen gemeinsam angehen. Es ist Aufgabe der Geschäftsstelle Biosphärengebiet diese traditionelle Form der Landnutzung zu fördern und auf vielfältige Weise alle Beteiligten zu unterstützen, um diese wertvolle Kulturlandschaft zu erhalten.

Es wurden insgesamt vier Schafweidegebiete im Biosphärengebiet ausgewählt, in denen modelhaft Maßnahmen und Aktivitäten zur Infrastrukturverbesserung erarbeitet wurden. Beteiligt waren die Flächeneigentümer, die Schäfer*innen, die die Flächen mit ihren Schafen beweiden, die vor Ort zuständigen Fachbehörden sowie weitere Fachleute.

 

Die wesentlichen Themen waren dabei:

  • Verbesserung der Triebwegsituation – Freistellung von Triebwegen
  • Informationen und Vorprüfungen als Entscheidungsgrundlage für die Errichtung eines (inter-) kommunalen Schafstalles
  • Einrichtung von Wasserstellen und verbindliche Aufnahme in den Weidpachtvertrag
  • Klärung unklarer Weidepachtverhältnisse
  • Neufassung von Schafweidepachtverträgen
  • Modellrechnung zur Anstellung eines Schäfers im Eigenbetrieb einer Kommune
  • Modellrechnung eines Sommer- und Winterstalles für Schafe
  • Steinschlagsicherung bei steinigen und steilen Weideflächen
  • Aufnahme der aktuellen Pferchplatz-Situation in Weidegebieten

Das Projekt wurde finanziert aus Sondermitteln der Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und der CDU.

 

Beteiligte Firmen & Institutionen

Landesanstalt für die Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume (LEL)

Landesschafzuchtverband Baden-Württemberg e.V.

Zuständige Naturschutz-, Landwirtschafts- und Forstbehörden sowie Landschaftserhaltungsverbände der Landkreise Esslingen, Reutlingen und Alb-Donau-Kreis

Vertreter*innen der Schäfer*innen

Projekteindrücke

Fachrunde Schäferei © Adelheid Schnitzler

Adelheid Schnitzler

Diplom-Agraringenieurin
Landwirtschaft, Schäferei, Regionalvermarktung

Erreichbarkeit
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