Alpenbock auf Boden mit ausgestreckten Fühlern

Artentyp

Insekt

Lebensraum

Wald

Bestandssituation

stark gefährdet

Beschreibung

Der sehr schön und auffällig gefärbte Alpenbock (Rosalia alpina) ist mit fast 4 cm Körperlänge einer der größeren heimischen Käfer. Sein Körper ist hell- oder graublau mit schwarzen Flecken. Die ebenfalls blau-schwarzen Fühler werden beim Weibchen genauso lang wie der Körper, beim Männchen sogar noch deutlich länger.
 

Lebensraum

Der Alpenbock kommt hauptsächlich in Höhenlagen vor und braucht lichte Buchen- oder Laubwälder mit stehendem Totholz, da sich die Larven nur in besonntem, trockenem und nicht zu sehr von Pilzen befallenem Totholz entwickeln.

 

Alpenbock Käfer

Alpenbock © Dietmar Nill
 

Lebensweise

Die Entwicklungszeit der Larven beträgt zwei bis vier Jahre. Danach verpuppen sie sich, und im Sommer schlüpfen die erwachsenen Käfer, die nur drei bis sechs Wochen leben. Sie paaren sich und das Weibchen legt wieder neue Eier in absterbende oder abgestorbene Buchen, manchmal auch in Berg-Ahorn, Berg-Ulmen oder andere Laubbäume. Konkurrenzkämpfe zwischen den Männchen um die Weibchen sind stark ausgeprägt, da die Männchen oft nur kurze Zeit leben.
 

Verbreitung und Vorkommen im Biosphärengebiet

Der Alpenbock kommt in Deutschland außer in den Alpen nur noch auf der Schwäbischen Alb vor. Insbesondere in den ausgedehnten Buchenwäldern des Albtraufs im Bereich des Biosphärengebiets befindet sich ein Verbreitungsschwerpunkt. Ein weiteres Verbreitungsgebiet ist im Bereich des oberen Donautals.
 

Gefährdung

Je weniger besonntes Totholz von Laubbäumen in bewirtschafteten Wäldern zur Verfügung steht, desto schlechter ist die Lebensraumeignung. Beschattetes Totholz wird schnell von Pilzen zersetzt. Werden die Eier in Holzstapel abgelegt, die vor Abschluss der Larvalentwicklung abtransportiert werden, kommt es zu Verlusten. Der Alpenbock ist auf der Roten Liste sowohl in Deutschland wie in Baden-Württemberg als stark gefährdet eingestuft. Zudem ist es eine Art des Anhangs IV der FFH-Richtlinie und damit europarechtlich geschützt.

 

Alpenbock im Wald

Alpenbock © Bernhard Etspüler
 

Maßnahmen

Bereits mit kleineren Maßnahmen kann man den Alpenbock fördern: Brennholzstapel aus Buchenscheiten sollten vor dem Sommer, der Flugzeit des Alpenbocks, abgeführt werden. Das Belassen von liegendem Buchen-Totholz, von abgestorbenen Dürrständern oder auch von 1-2 Meter hohen Baumstümpfen (Stubben) in sonnigen Lagen sind sehr wirksame Maßnahmen. Diese Strukturen werden im Rahmen des Alt- und Totholzkonzepts der Forstverwaltung Baden-Württembergs gezielt gefördert. Auch die Ausweisung der Kernzonen des Biosphärengebiets kommt dem Alpenbock zu Gute. Hier wird der Wald auf ca. 2.600 ha nicht mehr genutzt. Dadurch können im Lauf der Zeit großflächig Alters- und Zerfallsphasen mit sehr viel Totholz und vielen abgestorbenen Buchen entstehen – der optimale Lebensraum für den Alpenbock.

Artensteckbrief_barrierefrei_Insekten_Alpenbock-Zielart.pdf PDF, 420.8 KB

Herausgeber

Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb
Referat 58 - Regierungspräsidium Tübingen
UNESCO-Biosphärenreservat
Biosphärenallee 2 - 4
D-72525 Münsingen-Auingen

Tel. 07381 932938-0
Fax 07381 932938-15
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