Roter Apollofalter auf gelben Blüten
Roter Apollofalter © Bernhard Etspüler

Roter Apollofalter

Artentyp

Insekt

Lebensraum

Offenland

Bestandssituation

vom Aussterben bedroht

Beschreibung

Der Rote Apollofalter (Parnassius apollo) gehört genau wie der Schwarze Apollofalter zu den Ritterfaltern und hat eine Flügelspannweite von 60-88 Millimetern. Die Brust ist hellgrau bis schwarz und mit feinen haarartigen Schuppen besetzt. Die Flügel werden von einem (gelblich-)weißen Grundton dominiert, außerdem finden sich auf dem Vorderflügel ein oder mehrere schwarze Flecken. Der Hinterflügel wird durch schwarz gefasste rote, zuweilen gelbliche Augenflecken geprägt. Diese Flecken fallen beim Weibchen besonders groß aus.
 

Lebensraum

Der Apollofalter lebt in offenen und felsigen Hängen, die von der Sonne beschienen werden. In den Felsspalten und Vorsprüngen wächst die Futterpflanze seiner Raupen, der Weiße Mauerpfeffer (auch Fetthenne, Sedum album). Diese Pionierpflanze besiedelt extrem trockene, felsige Standorte.
 

Roter Apollofalter

Roter Apollofalter © Michael Zepf
 

Lebensweise

Die Weibchen des Roten Apollofalters legen ihre Eier meist einzeln auf die Raupenfutterpflanze. Die Raupe überwintert voll entwickelt in der Eihülle und schlüpft im nächsten Frühjahr. Sie ernährt sich etwa zwei bis drei Monate lang von der Futterpflanze und verpuppt sich dann.
 

Verbreitung und Vorkommen im Biosphärengebiet

In Deutschland existieren nur noch Vorkommen in den Bayerischen Alpen, auf der Fränkischen und der Schwäbischen Alb sowie im unteren Moseltal, Vor ein paar Jahren gab es im Biosphärengebiet noch ein Vorkommen bei Untermarchtal, heute kommt er nur noch knapp außerhalb im Raum Blaubeuren vor.
 

Gefährdung

Wesentliche Rückgangsursache ist ein Zuwachsen der Raupenhabitate indem z.B. der Weiße Mauerpfeffer durch ein Zuwachsen von Felsköpfen überschattet wird. Durch Nährstoffeintrag etwa durch Laub oder Stickstoffimmissionen können sich die Standorteigenschaften ändern, sodass der der Weiße Mauerpfeffer durch konkurrenzstärkere Pflanzen verdrängt wird. Auch der Rückgang von intensiv beweideten Magerrasen führt zu einem Verbuschen von Raupenhabitaten. Der Rote Apollofalter ist trotz aller Verbote ein begehrtes Sammelobjekt. Daher werden die Vorkommen zur Flugzeit häufig von ehrenamtlichen Naturschützern bewacht. Der Rote Apollofalter ist sowohl in der Roten Liste Baden-Württembergs als auch in Deutschland als vom Aussterben bedroht eingestuft.
 

Roter Apollofalter auf einer Blüte

Roter Apollofalter © Michael Zepf
 

Maßnahmen

Die wesentliche Maßnahme ist der Erhalt und die Entwicklung von gut besonnten Massenbeständen des Weißen Mauerpfeffers. Dies kann bei vorhandenen Raupenhabitaten durch das Entfernen beschattender und konkurrierender Vegetation z.B. auf Felsköpfen oder an steinigen Steilhängen erfolgen. Möglich ist auch die Anlage von Geröllflächen mit einer Spontanbesiedlung durch den Weißen Mauerpfeffer oder ein behördlich genehmigtes Ausbringen der Raupennahrungspflanze, um die Entwicklung zu beschleunigen. Die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets hat 2014 ein Fachgutachten zu Schutz- und Entwicklungsmöglichkeiten für den Roten Apollofalter in Auftrag gegeben und ist seither an der Umsetzung von Maßnahmenempfehlungen beteiligt. Auch im Rahmen des Artenschutzprogramms Baden-Württemberg werden Maßnahmen für die Art umgesetzt.

Artensteckbrief_barrierefrei_Insekten_Roter-Apollofalter-Zielart.pdf PDF, 435.6 KB

Herausgeber

Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb
Referat 58 - Regierungspräsidium Tübingen
UNESCO-Biosphärenreservat
Biosphärenallee 2 - 4
D-72525 Münsingen-Auingen

Tel. 07381 932938-0
Fax 07381 932938-15
E-Mail biosphaerengebiet@rpt.bwl.de
www.biosphaerengebiet-alb.de

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