Die drei Kommunen Schelklingen, Ehingen und Allmendingen waren mit ihrem gemeinsamen Schafweidegebiet im Rahmen des Projekts „Infrastrukturanalyse der Schäferei im Biosphärengebiet Schwäbische Alb“ eines von vier ausgewählten Weidegebieten im Biosphärengebiet Schwäbische Alb, das im Hinblick auf die infrastrukturelle Ausstattung untersucht wurde. Im Kern ging es um die Optimierung von Triebwegen, Basisstationen (für Behandlungsmöglichkeiten), Wasserversorgung, Sicherung von Steinschlag (Straßen und Häuser), Schattenplätze und Aktualisierung von Pachtverträgen.
Mit der Errichtung des Interkommunalen Schafstalls in Ehingen 2024 wurde eine der zentralen Herausforderungen für das gemeinsame Weidegebiet Schelklingen/Ehingen/Allmendingen gelöst. Vorort gib es nun einen Sommerschafstall für etwa 300 Schafe, eine Maschinen- und Bergehalle, einen Hundezwinger sowie einen Aufenthaltsraum für die Schäfer. Der Stall wird im Frühjahr zur Ablammung benötigt, ist wichtig für Behandlungen der Tiere und Versorgung von kranken Tieren und im Winter haben die nur während der Weidesaison mitgeführten Ziegen hier ihren Unterstand. Die eigentliche Schafherde wird weiterhin auf die Winterweiden nach Oberschwaben ziehen.
Das Weidegebiet umfasst etwa 140 ha überwiegend reine Schafweiden. Dabei entfallen auf die Stadt Ehingen rund 62 ha, auf die Gemeinde Allmendingen rund 21 ha und auf die Stadt Schelklingen rund 63 ha. Die über 100 Teilflächen sind im Durchschnitt etwa 1 ha groß. Um einen Weidegang abzuschließen, ist eine Wanderstrecke für die Herde von mehr als 82 km nötig. In der Regel werden pro Jahr drei Weidegänge benötigt.
Naturschutzfachlich ist das Weidegebiet von herausragender Bedeutung. Der überwiegende Teil der Schafweiden ist unmittelbar als Magerrasen oder Wacholderheiden nach §33 LNatSchG kartiert. Das Weidegebiet ist zudem ein wichtiger Bestandteil des bundes- und landesweiten Biotopverbundes für Trockenlebensräume.
Seit 2024 ist Manuel Maucher der Pächter des Weidegebiets und ab 2025 damit auch der Hausherr des Schafstalls in Ehingen. Zusammen mit seinem Mitarbeiter Max Frankenhauser betreibt er die Wander- und Hüte Schafhaltung. Seit Frühjahr ist der Stall offiziell in Nutzung. Die erste Lammung hat darin stattgefunden und auch die erste Schafschur wurde bereits durchgeführt.