Neben den bereits mitmachenden 9 Kommunen und weiteren 4 Akteuren haben sich nun auch Sonnenbühl als zukünftige Biosphärengebietsgemeinde, die Gemeinde Eningen unter Achalm sowie die Stadt Trochtelfingen, in unmittelbarer Umgebung zum Biosphärengebiet, entschlossen den organischen Langzeitdünger auf kommunalen Flächen einzusetzen und dort auf mineralischen, chemisch hergestellten Dünger, zu verzichten.
Die Gemeinde Sonnenbühl bezieht die Pellets dabei von ihrem ortsansässigen Schäfer, Matthias Storr, dessen Schafherde rund um Sonnenbühl naturschutzfachlich wertvolle Flächen beweidet. Die Schafwolle ist daher auf Sonnenbühler Gemarkung gewachsen und nach der Schur im Biosphärengebiet Schwäbische Alb, genauer im Pelletzentrum-Alb in Römerstein, zu praktisch dosier- und verarbeitbaren Schafwolldüngepellets verarbeitet worden. Diese werden nun auf Sonnenbühler Gemarkung für Pflanzbeete eingesetzt. Welche Flächen dies sind, wird durch die installierten Beetschilder sichtbar.
Als gemeinsame Aktion installierten am 27.06.2025 Herr Bürgermeister Uwe Morgenstern, Herr Andreas Schanz, Bauhofmitarbeiter, Herr Dorian Rentschler, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Schäferehepaar Tatjana und Matthias Storr, Alexander Bosch, Pelletzentrum-Alb und Anna-Naemi Krauß, Mitarbeiterin des Vereins Biosphärengebiet Schwäbische Alb e.V., direkt vor der Bärenhöhle eines der Hinweisschilder an einer neu gestalteten Grünfläche. Die Beetschilder sind mit einem QR Code versehen, der Interessierte auf die Webseite des Biosphärengebiets führt und weitere Informationen über den regionalen Dünger und die weiteren mitmachenden Kommunen und Akteure bereithält.
Nähere Informationen und zur Aktion „Wir wollen´s – Düngen mit Schafwollpellets“ und alle Mitmachenden finden Sie unter: https://www.biosphaerengebiet-alb.de/schuetzen-entwickeln/schaeferei/schafwollpellets
Hintergrundinformationen:
Die Wander- und Hüteschafhaltung hat über Jahrhunderte unsere Kulturlandschaft im heutigen von der UNESCO ausgezeichneten Biosphärengebiet Schwäbische Alb geprägt und gestaltet. Die so entstandenen offenen Landschaften erfreuen nicht nur das Auge, sondern sind ein wichtiger Lebensraum für spezielle Tier- und Pflanzenarten. Um diese wertvollen Strukturen erhalten zu können, braucht es auch heute Wander- und Hüteschafhaltende, die mit ihren Herden über die Flächen ziehen. Durch die extensive Schafbeweidung der mageren Grünlandstandorte, wie Kalkmagerrasen und Wacholderheiden, leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Förderung und zum Erhalt dieser besonderen Lebensräume, der Artenvielfalt sowie zum Biotopverbund.
Schafwollpellets sind ein organischer Langzeitdünger für beispielsweise Staudenbeete, Wechselflora aber auch für Neupflanzungen von Sträuchern und Bäumen oder für Gemüsebeete geeignet.
Die Schafwollpellets werden aus Restwolle hergestellt, die nicht im Textilbereich eingesetzt werden kann. Durch den derzeitigen sehr niedrigen Wollpreis landet teils mehr in der Pelletpresse als vorgesehen. Dennoch ist es eine Möglichkeit für Schäfereien ein gutes nachhaltiges Produkt herstellen zu lassen und zumindest einen kleinen monetären Ausgleich zu erzielen.
Das Projekt „Inwertsetzung von Schäfereiprodukten“ wird auf vier Jahre seitens des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft im Rahmen des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt finanziert.