Sieben Geschichten aus dem Biosphärengebiet

Menschen aus dem Biosphärengebiet erzählen über ihre Arbeit, ihre Motivation und über ihren Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung

Die Schülerin Mia Kuch mäht ein Stück Wiese mit der Sense
Die Schülerin Mia Kuch mäht mit der Sense © Lindenschule Unterlenningen

Unsere Lieblingsfächer? Deutsch, Englisch und Mülltrennung!

Ein Tisch mit Gemüse und gesammelten Kräutern.

Gesunder Snack für Schülerinnen und Schüler © Lindenschule Unterlenningen

Die Lindenschule in Unterlenningen

Lindenschule in Unterlenningen © Lindenschule Unterlenningen

Einer Schulklasse werden verschiedene Getreidesorten in der Mühle in Owen vorgestellt

Einer Schulklasse werden verschiedene Getreidesorten in der Mühle in Owen vorgestellt © Lindenschule Unterlenningen

Schülerinnen und Schüler bestimmen mit ihrer Lehrerin Insekten

Insektenbestimmung im Unterricht © Lindenschule Unterlenningen

Die Schülerinnen und Schüler können im Schulgarten eine Vielzahl von Pflanzen entdecken

Schulgarten der Lindenschule in Unterlenningen © Lindenschule Unterlenningen

DING DONG. Es ist große Pause in der Lindenschule in Lenningen und die Kinder strömen freudig auf den Schulhof. Darunter ist auch Mia Kuch aus der dritten Klasse. Gemeinsam mit ihren zwei Freundinnen setzt sie sich auf eine Bank, packt ihre Vesperdose aus und öffnet sie. Es duftet lecker nach selbstgebackenem Brot, guter Butter und frischem Obst. Mia schaut auf ihr Brot und nimmt einen ordentlichen Bissen davon.

Auf eine Biosphärenschule zu gehen bedeutet, nachhaltig zu lernen und zu leben -  das erlebt Mia jeden Tag im Unterricht, der auch oft draußen stattfindet. „In der ersten Klasse haben wir Kartoffeln gepflanzt und letztes Jahr sind wir nach Owen in die Mühle gefahren und haben dort eine Führung gemacht. Außerdem waren wir auf einer Streuobstwiese. Dort haben wir Vögel beobachtet und Äpfel gesammelt und anschließend Apfelsaft daraus gemacht. Der hat so lecker süß und fruchtig geschmeckt“, erzählt das Mädchen.

Aber neben den meist heiteren Ausflügen werden auch ernste Themen in der Lindenschule durchgenommen. Das Biosphärengebiet hat zum Beispiel, wie andere Reiseziele auch, mit vermüllten Grillstellen oder weggeworfenen Verpackungen und Abfällen am Wegesrand zu kämpfen. Das ist nicht nur für die Menschen ärgerlich, sondern insbesondere für die heimischen Tiere und Pflanzen eine große Gefahr. Im Biosphärengebiet lernt daher schon der Nachwuchs, dass das eigene Handeln Auswirkungen auf Natur und Umwelt hat. Das merkt man auch an Mia, die gerade eine gefallene Raupe wieder zurück auf das Blatt eines Baumes setzt. „Manchmal fische ich gemeinsam mit meinen Freunden ertrinkende Insekten aus dem Wasser und setze sie wieder auf die Wiese zurück. Das ist wichtig, denn ich möchte die Tiere schützen und möchte, dass es ihnen gut geht. Es wäre schade, wenn sie wegen uns krank werden oder leiden müssen.

Kleine nasse Biene trocknet sich nach der Rettung in der Sonne
Kleine nasse Biene trocknet sich nach der Rettung in der Sonne © stock.adobe.com - Mario Plechaty
Projekttage zum Thema Müll in der Lindenschule in Unterlenningen

Projekttage zum Thema Müll © Lindenschule Unterlenningen

Während den Projekttagen in der Lindenschule in Unterlenningen hängt die ganze Decke voller Müll

Projekttage zum Thema Müll © Lindenschule Unterlenningen

Wie man sieht, ist nachhaltige Entwicklung eine Herzensangelegenheit für viele Bewohnerinnen und Bewohner des Biosphärengebiets. In altersgerechten Bildungsangeboten werden in Biosphärenschulen und bei den pädagogischen Programmen des Biosphärenzentrums unterschiedliche Themen und Zusammenhänge so alltagsnah aufbereitet, dass Schülerinnen und Schüler dabei emotional mitgenommen und anschließend selbst zu Multiplikatoren werden. „In der Schule haben wir viel über unterschiedliche Verpackungsmaterialien gelernt und auch gehört, wie viel Müll in unsere Umwelt gelangt - insbesondere in unsere Meere.  Wir haben uns erarbeitet, welche Verpackungen in welche Mülltonnen gehören – wir sammeln deshalb auch den Müll, den Leute auf den Boden geworfen haben, auf,“ erzählt sie stolz und nimmt einen Schluck klares Wasser aus ihrer Thermoskanne, denn Plastikflaschen vermeidet sie aus Respekt vor der Umwelt.

„Ich möchte die Leute bitten, dass sie ihren Müll in den Mülleimer werfen und nicht einfach draußen liegen lassen.“

Mia Kuch © Lindenschule Unterlenningen
Mia Kuch © Lindenschule Unterlenningen

Nach der Schule geht Mia nach Hause. Von dort hat sie einen Ausblick auf eine hügelige, grüne Landschaft mit gelbroten Akzenten aus frischen Äpfeln. Daneben liegt direkt der eigene, kleine Hof, bestehend aus einem Holzhaus mit einem Spitzdach aus roten Dachziegeln und einem kleinen Vorgarten. „Ich finde die Natur hier sehr schön – vor allem wenn die Sonne scheint. In der Wohnung bleibe ich nicht so gerne, weil es da manchmal warm und staubig ist. Hier draußen ist die Luft so frisch – da geht es mir gleich viel besser.“ Nachdem sie die Hausaufgaben gemacht hat, hüpft sie die Treppen hinunter, schlendert einen Weg entlang und öffnet das Holztor des Vorgartens, der von akribisch aufgestellten Holzlatten umgeben wird. Zwischen den abgegrenzten Beeten, zeigt Mia auf einen jungen Baum. „Ich helfe gerne mit auf unserem Hof. Den da habe ich vor ein paar Wochen gepflanzt. Das ist mein eigener Apfelbaum! Das hat richtig Spaß gemacht und in ein paar Jahren kann ich die Äpfel ernten“, freut sich die Schülerin über ihr eigenes großes Projekt.

Apfelbaum mit gelb-roten Äpfeln mit einer Bank darunter

Apfelbaum mit gelb-roten Äpfeln © stock.adobe.com-Robert Schneider

Alle 7 Geschichten

erzählt von Menschen aus dem Biosphärengebiet

Unsere Lieblingsfächer?

Deutsch, Englisch und Mülltrennung!

Die Kunst

miteinander zu leben

Wie wandernde Schafe

die Kulturlandschaft retten.

Geschmackvolle Idee

für mehr Artenvielfalt

Arbeiten,

wo andere Urlaub machen

Wenn Wildpflanzen

Strom erzeugen

Ganz nach Geschmack

Die Gastronomie im Biosphärengebiet Schwäbische Alb